Leseproben

Donnerstag, 28. März 2013

Gibt es außerirdisches intelligentes Leben? (ein Essay) (1)



Auf den ersten Blick scheint diese Frage nichts mit den Überlegungen zum Kommunismus zu tun zu haben. Auf den zweiten allerdings schon. Dann geht es nämlich darum, WIE man zu einer Antwort kommt. Man kann z.B. sagen, ja, ich glaube, außerirdisches Leben gibt es und da wird wohl auch intelligentes dabei sein. Dann ist das sozusagen pseudowissenschaftliche Spekulation. Man kann die dann noch untermauern durch in den letzten Jahren entdeckte erste Planeten. Es bleibt Spekulation.
Ich versuche es anders. Ich versuche es mit zwei philosophischen Grundaussagen:
Die Welt ist unendlich in Zeit und Raum und die Entwicklung in der Welt ist bestimmten Gesetzen unterworfen, die überall unter gleichen Voraussetzungen auch gleich wirken. Man kann also unter Nutzung des Inhalts und der Methodik des „dialektischen und historischen Materialismus“ (vereinfachend „Marxismus“ genannt) Science Fiction machen.
Diese weltanschaulichen Grundaussagen führen notwendig in logischer Konsequenz zu einem klaren Ja auf die Ausgangsfrage. Sie lassen sogar Annahmen zu, wie es um die Aliens bestellt ist bzw. wie es sehr wahrscheinlich nicht um sie bestellt ist.
Alles ist natürlich ein Problem unseres Denkhorizonts. Der Eifer der Wissenschaft lag und noch stark auf den Prozessen, die mit dem Big Bang zusammenhängen, jenem für uns einzigartigen Urknall. Man muss aber schon sehr versponnen sein, ihn wirklich als so einzigartig aufzufassen. Wer keinen Gott erfindet, dem eben eine Eingebung kommt, eine Laune, „Es werde ...“ und es wurde …, der kommt nicht an der Überlegung vorbei, dass auch vor dem Urknall „etwas“ da gewesen sein muss – selbst wenn das „ein Nichts“ gewesen wäre. Ein Nichts in diesem Sinne, billigen uns auch Physiker zu, ist etwas Anderes als „nichts“. Da dieses Nichts nicht eng begrenzt sein kann, muss es unendlich gewesen und immer noch sein. Es gibt keinen Grund, dass es innerhalb einer Unendlichkeit nur eine Stelle gibt, an der aus diesem „Nichts“ ein materiell fassbares Etwas geworden ist, wird und werden wird. In dieser Rechnung sind Millionen Jahre eine zeitlich „kleine“ Einheit. Akzeptiert man die „Unendlichkeit“, muss man auch akzeptieren, dass die Wahrscheinlichkeit, dass es in ihr irgendetwas nur genau einmal gibt, extrem (!) gering ist.
Was macht denn überhaupt erst Wissenschaft möglich? Man hat noch nicht erlebt, dass wenn ein Mensch in einem Moment einen Stein losgelassen hätte, er zu Boden gefallen, beim nächsten Mal in der Luft geblieben wäre. Inzwischen weiß man schon viel über die Gravitation, die daran „Schuld“ hat (wenn auch noch längst nicht alles). Inzwischen ist man insgesamt schon viel in die Geheimnisse der Natur eingedrungen. So ist man inzwischen relativ sicher, dass es nicht DAS kleinste Teilchen gibt, sondern dass man im Mikrobereich auf dialektische Beziehungen stößt, also auf Teilchen, Energie und Erscheinungen, die in gegenseitigen Wechselbeziehungen existieren. Worauf man nicht gestoßen ist: Dass unter gleichen Bedingungen etwas Anderes passiert ist. Fälle, bei denen man dies annahm, lösten sich nachher auf: Die Rahmenbedingungen erwiesen sich doch als unterschiedlich.
Nun mögen die gesetzmäßigen Zusammenhänge unter neuen Bedingungen andere sein, nun mögen diese auch noch nicht erkannt sein – bisher ist niemandem der Beweis gelungen, dass es keine gibt.

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